Biene & Co. Wissen, was gut ist: den Nektar sammeln die Bienen, Hummeln für sich selbst als wert- und gehaltvolle Nahrung, mit dem Pollen füttern sie ihren Nachwuchs. Pollen sind sehr nahrhaft, enthalten sie doch alle Nährstoffe, die heranwachsendes Leben für gutes und gesundes Gedeihen braucht. Das Sammeln von Blütenstaub/-pollen erfolgt mittels von der Biene / Hummel selbst erzeugte Vibration: Staub und Pollen werden dadurch sanft von Staubbeuteln und Blüten geschüttelt, ohne das die Blüte davon Schaden nimmt. Wir sehen: wir Menschen können von ihnen noch sehr viel lernen! DOST ist eine sogenannte Zeigerpflanze: wo Gülle verteilt wird, wächst sie nicht! Wer möchte schon freiwillig in Dreck, Gestank und ätzender Säure sein Leben fristen?? Ansonsten findet man ihn auf sonnigen Magerwiesen, an Wegrändern, geschützten Böschungen, am äußersten Rand von Hochbeeten, in sonnigen Steinfugen. Die Stiele verholzen im Laufe des fortschreitenden Jahres, verzweigen sich, so daß jede Pflanze für sich ein kleiner Busch werden kann mit manchmal rötlich verlaufenden Stängeln und kann mitunter bis zu 1,00 m hoch werden. Dostblüten sind „wetterfest“, d.h. sie trotzen auch Dauerregen und feucht-warmer Witterung. Die Blätter sind gegenständig angelegt; je höher die Pflanze, desto kleiner die Blätter, die, eiförmig bis spitz zulaufend sind mit glattem Rand. Wenig Blätter, dafür unendliche Blütenfülle den ganzen Sommer über; die Blüten organisieren sich rispig – doldenartig, von zartem rosa bis dunkelrosafarbener Einzelblüten; bei trocknem, heißem Sommerwetter verströmen sie einen zart würzig – aromatischen Duft, der sich beim Zerreiben um ein Vielfaches erhöht und dem des Thymians ähnlich ist.
... ist zur vollen Blütezeit, die sich etwa von Juno bis Ende September streckt (je nach Wetterlage). Immer am späten Vormittag, wenn die morgendliche Feuchtigkeit abgetrocknet ist – jedoch unbedingt VOR Mittag, damit sich die wertvollen ätherischen Öle nicht schon verflüchtigt haben, derer wir habhaft werden wollen! Wollen wir des Öfteren ernten empfiehlt es sich, nicht wesentlich mehr als die oberen 10 cm abzuschneiden, möglichst mit einem SAUBEREN Keramikmesser oder einer sauberen, scharfen Gartenschere. Getrocknet wird an einem schattigen, trockenen Platz oder im Dörrgerät rohköstlich bei maximal 35°; Aufbewahrt wird in luftdichten Behältnissen, wobei dunkle Gläser zu bevorzugen sind. Das Kraut wird NICHT zerkleinert!
…findet das ganze Kraut OHNE die Wurzeln; die belassen wir in der Erde, damit Biene & CO auch im Folgejahr genügend Nahrung finden – und auch wir wollen ja wieder etwas zum Ernten vorfinden!
1 geh. TL Kraut auf 250 ml kochendes Wasser, 10‘ abgedeckt ziehen lassen
Es lohnt sich, das getrocknete Kraut erst unmittelbar vor dem Aufguss zu zerrebeln, damit die Inhaltsstoffe möglichst lange erhalten bleiben!
Bleibt der Tee ungesüßt, bietet er sehr gute Hilfe als lauwarmes Spül- und Gurgelwasser bei Zahnfleischentzündungen und rauen Hals. Bei Bronchitiden wunderbar ergänzt zB mit Fenchelhonig sowie ebenfalls ungesüßt krampflösend und schmerzlindernd bei Magenproblemen sowie Durchfall (findet schnell ein Ende). Stillende Mütter erweisen ihren Säuglingen einen großen Liebesdienst, wenn die Kleinen zu Blähungen und Krämpfen neigen (= hier bitte unbedingt die eigene Ernährung überprüfen!): sowohl eigenes Trinken des leckeren Tees als auch die zusätzliche Gabe befreit schnell von der Pein.
ca. 150g Dost (ganzes Kraut) mit ca. 1,5 L kochendes Wasser aufgießen, ca. 15 – 20‘ abgedeckt ziehen lassen und unmittelbar vor dem Bad gesiebt in die Badewanne geben. Immer wieder tief einatmen: Nase, Stirn-/Nebenhöhlen werden sanft befreit, Lunge, Bronchien beruhigen sich, Hustenreiz klingt ab.
Frisch oder getrocknet wie Majoran in fast allen Suppen, Bolognese (auch gerade vegane), Eintöpfen, Pizza, Braten, Blüten über den Salat.., das Öl (wenn mit Traubenkernöl angesetzt) gerade für Sommersalate und würzige Dips ein Genuß, der seinesgleichen sucht!
Ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe
Desinfizierend, beruhigend, krampf- und schleimlösend, verdauungsfördernd, lindert Blähungen, heilt gestresste Nasenschleimhäute
Origanum vulgare Globuli / Homöopathie
Ernte wie beschrieben; Pflanzenteile etwas zerkleinern, anwelken lassen – dann in ein sauberes und trockenes Deckelglas (zB. Weck) locker einfüllen und nur sanft! zusammendrücken, so daß das Glas zu ¾ gefüllt ist. Darauf nun ein kaltgepresstes Bio – Öl, möglichst geschmacksneutral, zB Traubenkernöl, geben und zwar so viel, daß das Kraut VOLLSTÄNDIG! bedeckt ist. Unmittelbares sanftes Rühren bzw. schütteln sorgen dafür, daß evtl. Luftbläschen vollständig entweichen können. Die Reifezeit beträgt mindestens 8 Wochen, im günstigsten Fall 3 Monate und an einem sonnigen Platz! WICHTIG: alle Pflanzenteile müssen IMMER vollständig vom Öl bedeckt sein! Ggfs gelegentlich das Glas schütteln oder kurz über Kopf stellen – ansonsten droht Schimmelbefall und die ganze Mühe war umsonst! Abgefiltert wird durch ein Mulltuch oder Teefilter, abgefüllt in saubere, trockene dunkle Flaschen - Etikettierung nicht vergessen: Was ist drin, Abfülldatum, ggfs. Fundort, damit wir im nächsten Jahr unsere Sammelstelle wieder finden…
Autorin: Ina Pinzel, Gesundheitsberaterin