· 

Mensch und Katze Teil 2


 

Eine Katze braucht nicht viel. Essen und Wasser, ein Katzenklo und ein Kratzbaum reicht fürs erste. Die Frage ist nur, wieweit man willens ist, seine eigene Welt, und somit auch die eigenen Möbel mit den Katzen zu teilen. Katzen fragen nicht, ob sie auf den Schrank dürfen. Wenn es einen Weg hinauf gibt (und den gibt es fast immer), dann ist es auch erlaubt. Wenn die Katze kratzen will und der große dicke Textilohrensessel ist nicht so weit weg wie der Kratzbaum, dann wird der eben zum Krallenschärfen benutzt. Wenn das Katzenklo nicht gut riecht und nicht sauber ist, muß eben der dicke Bettvorleger herhalten, wenn die Katze nicht nach draußen kann. Wenn man sich vor der Anschaffung von Katzen ein wenig informiert und die eigene Wohnung mal aus Katzensicht durchschreitet und mit den Bedürfnissen vergleicht, kann man solchen Ärgernissen von vornherein aus dem Weg gehen. Keine Katze macht irgendetwas aus Protest. Keine Katze handelt aus solch 'menschlichen' Gefühlen heraus wie Rache, Trotz, Eifersucht etc...  Aber eine Katze weiß sehr wohl, was sie will und wie sie sich den Menschen erziehen kann. Besser gesagt, sie erzieht den Menschen dazu, zu glauben, er könne die Katze erziehen. 

 

We erzieht hier wen?

Ein Beispiel (erzählt von meiner Dozentin zum Thema Katzenverhalten:
Kater Felix hat keine Katzenklappe, muß also immer betteln, wenn er raus will. Seine Menschen reagieren aber oft nicht auf sein Maunzen an der Haustür. Daraufhin wrid er ungehalten und geht ins Wohnzimmer, wo ein schöner großer Sessel steht und schärft daran sein Krallen. Frauchen möchte das aber nicht und schmeißt Felix raus (nicht wörtlich!).

Felix hat nun gelernt: Maunzen hilft nicht, wenn ich raus will, muß ich am Sessel kratzen. Mittlerweile hat es sich so eingespielt, dass Felix sich nur noch in Richtung Sessel bewegt, schon springt Mensch auf und macht die Terassentür auf...

Um es kurz zu machen

  • Eine Futterschüssel pro Katze (am besten Keramik)
  • Ein Katzenklo mehr als Katzen (für Wohnungskatzen, für Freigänger könnens auch weniger sein)
  • Viele Frischwassermöglichkeiten! Katzen trinken nie genug, sie müssen immer drauf hingewiesen werden!
  • Viele Kratzmöglichkeiten
  • Viele, auch höhergelegene Schlaf-, Ruhe-, Beobachtungsplätze
  • Viel Zeit mit dem Menschen
  • Viel Spielzeit
  • Viel Streichelzeit

 



Autor: Jürgen Gilles, Tierheilpraktiker

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Ina Pinzel (Donnerstag, 20 Juli 2023 11:59)

    Dem Hinweis "wer erzieht hier wen?" kann ich beistimmen. Moritz, halb Wild-/halb Hauskatze war ausgesprochen gewitzt. In aller Herrgottsfrühe stattete er uns einen Besuch ab; zunächst sanft tätschelnd zusammen mit leisen Maunzen: ich muss hinaus! Je nach Müdigkeit kam eine Reaktion von uns - oder auch nicht. Dann lief er über uns hinweg. Immer noch nicht!? Na, Gesichter sind auch begehbar.. keine Antwort?? Na, wie ihr es wollt: Licht an - Licht aus - Licht an .. wer kann dabei noch schlafen!!!

Kontakt zu uns

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.

Verpassen Sie nichts !

Registrieren Sie sich hier für den aktuellen Newsletter.

Es gilt die Datenschutzerklärung.

Folgen Sie uns auf Facebook